KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IM KINO. WAS LOHNT ES SICH, SICH ANZUSCHAUEN?

Die künstliche Intelligenz ist bereits ein fester Diskussionspunkt der Futurologen, die über die Zukunft der Welt debattieren. Sie ist auch ein beliebtes Thema im Kino, wo die Regisseure versuchen, sich gegenseitig mit Ideen zu übertreffen, die den Einfluss der KI auf die menschliche Zivilisation präsentieren. Jedoch bevor wir uns in die dunklen oder melancholischen Visionen der Kinomacher über die künstliche Intelligenz eintauchen, soll man nicht vergessen, dass die aktuellen Errungenschaften auf dem Gebiet der KI bereits in den neuesten Technologien oder in der Industrie weit verbreitet sind. Künstliche Intelligenz ist erfolgreich im Einsatz beim maschinellen Lernen wie Sprach- oder Bildererkennung (testen Sie unbedingt die Möglichkeiten dieser Maschine: https://quickdraw.withgoogle.com/) und an der Börse, wo der Großteil der Prozesse rund um den Kauf und Verkauf von Aktien auf automatisierte Weise erfolgt.

Wenn man über die KI spricht, sollte man auch kurz über die Hypothese der schwachen und starken künstlichen Intelligenz nachdenken. Dieses Konzept versteht unter schwacher künstlichen Intelligenz Systeme, die in der Lage sind, Probleme zu lösen und Entscheidungen unter Berücksichtigung aller Komponenten der realen Welt zu treffen. Starke künstliche Intelligenz setzt voraus, ein System zu entwickeln, das einen Verstand besitzt und wie ein Mensch denken kann. Mit der Hypothese ist Ray Kurzweil, ein bekannter amerikanischer Wissenschaftler und Futurologe einverstanden. Laut Kurzweil soll die starke künstliche Intelligenz schon im Jahr 2029 erscheinen und sich in eine technologische Persönlichkeit entwickeln, die den menschlichen Intellekt übertreffen soll. So eine fortschrittliche künstliche Intelligenz kann wiederum eine noch perfektere KI schaffen und somit zu radikalen Änderungen in der Technologie führen. Dieses Szenario ist auch mit potenziellen Bedrohungen verbunden, die sich negativ auf unsere Zivilisation auswirken können. Natürlich ist es nur eine Spekulation, die nur ein Teil der Futurologen teilt. Wenn Sie sich aber für die künstliche Intelligenz interessieren und neugierig sind, wie die Welt nach der Erfindung einer Maschine aussehen könnte, deren Denkweise der menschlichen ähnlich wäre, schauen Sie sich die folgenden Filme an:

Ex Machina

Der Film basiert auf einer minimalistischen Szenografie mit knappen Dialogen und ohne unnötige technologische Dynamik und greift das Thema der künstlichen Intelligenz und den damit verbundenen Gefahren auf.  Der Film zeigt eine Beziehung zwischen Mensch und Maschine auf dem Hintergrund des Turing-Tests, der überprüfen soll, ob das Projekt der Schaffung der künstlicher Intelligenz ein Erfolg war. Der Film dosiert Emotionen auf eine perfekte Weise, ohne das Tempo zu verlangsamen – er zeigt dem Zuschauer genauso viel, wie er muss, sodass man den Nervenkitzel und die Angst spürt. „Ex Machina” ist einfach ein guter Thriller, der Sie mit einer Reihe von unbeantworteten Fragen lässt.

Blade Runner

Es ist ein definitiver Sci-Fi-Klassiker, der eine eher pessimistische Vision der Zukunft unserer Zivilisation darstellt, die von riesigen Billboards hypnotisiert und ein bisschen in seiner Menschlichkeit verloren ist. Der Film spielt in Los Angeles, in relativ naher Zukunft, und zwar in 2019. Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits Androiden, also intelligente und robuste Roboter, die den Menschen sehr ähnlich sind, erfunden. Diese bis zu vier Jahren lebenden Maschinen werden als eine minderwertige Kategorie behandelt und dazu verwendet, die Sklavenarbeit in den Kolonien im Weltraum zu machen. Nicht jeder Androide ist in der Lage, sich mit seinem Schicksal abzufinden und wenn sich eine Gruppe von Robotern gegen das aktuelle System auflehnt, wird zu ihrer Beseitigung ein begabter Jäger eingestellt, der von Harrison Ford als Blade Runner gespielt wird. Im Film von Ridley Scott ist es sehr schwer, die Roboter von normalen Menschen zu unterscheiden. Umso erschreckender ist ihre rücksichtslose Beseitigung. Im Falle von Androiden kann man natürlich nicht vom Morden sprechen, weil sie einfach gewöhnliche Maschinen sind.

Im Film verwischt ganz klar die Grenze zwischen dem Menschlichen und dem Künstlichen. Die Androiden haben genauso wie die Menschen philosophische Dilemmas, sie werden auch vom Willen getrieben, zu überleben, was sie grundsätzlich nicht von den Menschen unterscheidet. Das ist ein Muss für alle Sci-Fi-Fans. Den Film müsste man sich möglichst bald anschauen, weil dieses Jahr die Fortsetzung von „Blade Runner 2049” von Denis Villeneuve mit Ryan Gosling und Harrison Ford in den Hauptrollen erscheint.

Her

In diesem Film spielt die Technologie nicht die erste Geige, beiseite gehen auch Themen rund um die Konsequenzen, die Entwicklung der KI mit sich bringt. „Her” ist eher ein Film über die Einsamkeit, wo in der hektischen Realität, in der die wichtigste Form der Kommunikation das Handy ist,  das Bedürfnis, eine enge Beziehung mit einer anderen Person zu schaffen, nicht verloren geht. Im Film ist jedoch die andere Person das Betriebssystem „OS1” und im Grunde genommen die künstliche Intelligenz namens Samantha, die sich eigenständig entwickeln kann. Für die Menschen, die den Film noch nicht gesehen haben, kann die Beschreibung absurd scheinen. Jedoch geht es im Film von Spike Jonze nicht nur um die Liebesaffäre mit dem Betriebssystem. In diesem Film gibt es viele sehr aufrichtige und natürliche Dialoge zwischen dem verliebten Haupthelden und Samantha, die zwar physisch auf dem Bildschirm nicht erscheint, aber dank der  hervorragenden Stimme von Scarlett Johansson zu einem vollwertigen Charakter wird. „Her” ist eine sehr überzeugende Romanze mit künstlicher Intelligenz in der Hauptrolle, die die Liebe so zeigt, wie sie ist, nämlich reich an Flirten, nächtlichen Gesprächen, intimen Erlebnissen und Missverständnissen.

Die künstliche Intelligenz weckt extreme Emotionen, die durch die immer schnellere Entwicklung neuer Technologien und durch die Zukunftsszenarien verschärft werden, die durch die meinungsbildenden Futurologen (wie der bereits erwähnte Ray Kurzwail) geschaffen werden. Allen Schätzungen zufolge wird die technologische Singularität in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts entstehen. Das Thema der KI wird immer mutiger von den Filmemachern aufgegriffen, die versuchen, Antworten auf die Fragen zu finden, wie z. B. welche Auswirkungen die Entwicklung der künstlichen Intelligenz mit sich bringt und ob wir mit ihr (oder neben ihr) leben können. Obwohl dies immer noch für uns eine ziemlich fremde Realität ist, ist sie immer näher. Und ungeachtet dessen, wie die meisten Filme die KI zeigen, muss sie nicht pessimistisch sein. 🙂

Der Artikel wurde von Joanna Wójciak, der Marketing Managerin bei Apollogic geschrieben.